Freie Forschung ist individuelle Forschung – ist Forschung und Erkenntnis, die durch Institutionen weder vorgegeben noch eingeschränkt wird. Der Mensch wird als Forscher geboren und ist zu lebenslanger Erkenntnis befähigt. Forschen und erkennen zu dürfen, ist ein menschliches Urbedürfnis.
Gerade Kinder wollen forschen. Forschungssehnsucht und Erkenntniswille sind ihre primären Eigenschaften. Kinder wollen sich, ihre Mitmenschen und die Welt mit ihren vielfältigen Dingen erforschen und erkennen. Von frühester Kindheit an stellen Kinder deshalb Fragen: zum Leben, zur Herkunft des Menschen, zum Sinn des Daseins, zu den Phänomenen und Gesetzmäßigkeiten der Natur.
Freie Forschung heißt hier: für Kinder freie Räume der Bildung zu schaffen, Kindern Gelegenheiten zu geben und sie darin zu unterstützen, die Antworten auf ihre Fragen selbst zu finden – selbsttätig und eigenständig, ohne Zwang, ohne geistige Einschränkung.
Freie Forschung in diesem Sinne ist Selbstbildung – Bildung durch den Menschen selbst, ist Bildung aus dem eigenen Inneren heraus. Sie beglückt und befriedet. Ziel einer freien, zukunftsfähigen Gesellschaft muss meines Erachtens sein, den Selbstbildungswillen im Menschen ein ganzes Leben lang wach zu halten.